Hans Walter Lorang

Bei uns dehemm

Mundart live im Lokschuppen in Dillingen heißt eine Veranstaltungsreihe, die die Stadt Dillingen in Zusammenarbeit mit SR3 regelmäßig durchführt. Hans Walter Lorang und die SR3-Moderatorin Susanne Wachs laden Mundartkünstler und -künstlerinnen ein. Viele bekannte Namen weist die Gästeliste dieser beim Publikum so beliebten Veranstaltung auf: Mundartlieder von René Egles, Roger Siffer, Robert Frank Jacobi, Martina Gemmar, Sylvia Nels, Langhals und Dickkopp, Jean Pierre Schlagg, Jürgen Albers u.a. sowie Wortbeiträge von Jean Louis Kieffer, Peter Eckert, Georg Fox, Ute Zimmermann, Ursula Kerber, Karin Peter, Harald Ley u.a. und der traditionelle Talk „óff em Sofa“ Hans Walter Lorang trägt auch Lieder und Gedichte aus seinem Programm vor begleitet von Richard Bauer „unn seinen Leit...“

Mundart meets Classic


Einige Lorang-Titel sind von Franz Neidhöfer umgeschrieben und mit Chor, Kammer-Trio und großem Sinfonie-Orchester mit großem Erfolg aufgeführt worden.

Violine kitzelt die Mundart

Lorangs Lieder in Kammermusik getaucht: Ein experimenteller Abend ist gelungen. Wer da unzufrieden nach Hause ging, muss selbst schuld gewesen sein: In Dillingen präsentierten sich Hans Walter Lorangs Lieder im kammermusikalischen Gewand. Das Publikum war begeistert. Dillingen. „Kamma machen?“ Das stand am Abend in der Dillinger Stadthalle wohl eher als rhetorische Frage. Mundartdichter Hans Walter Lorang spielt mit der Titulierung des Kammerchores Dillingen und des kammermusikalischen Spitzentrios Trio Pastorale mit Klavier, Violine und Violoncello, und das Publikum kann am Ende eines Experimentes nur bestätigen: Das „kamma“ machen! Lorang meets Kammerchor, nicht nur für den Mundartdichter Lorang fast ein Heimspiel, sondern auch für den virtuosen Franz Neidhöfer, musikalischer Leiter des Dillinger Kammerchores, aus der Meisterklasse des legendären Adrian Aeschbacher kommend, Pädagoge, Kammermusiker und Pianist. An seiner Seite an einem experimentellen Abend: Jolan Friedhoff aus Portland, seit 1979 in Deutschland. Sie spielt im wahrsten Sinne des Wortes die erste Geige am Saarländischen Staatstheater und Wolf-Dietrich Wirbach am Violoncello, der dort als erster Solocellist verantwortlich zeichnet, wenn beide nicht mit Franz Neidhöfer dem Trio Pastorale frönen. Ein Abend mit allen musikalischen Finessen war das, und wer da unglücklich nach Hause ging, war schlicht selbst schuld. ......

Und dann: Die Kompositionen von Richard Bauer und Hans Walter Lorang nehmen eine neue Dimension an: „Uuser Land“, „Mei Sprooch“, „Lewenzahn“ und „Dat dat dat darf“. Dimensionen mit einem genialen Trio Pastorale und einem Kammerchor, die beide entweder sanfte Akzente setzen, bombastische Soli als verlängerte Passagen geben oder wie bei „Ous Hütt“ gespenstische Klangräume bilden, die die textliche Vorlage in ein Hörspiel verwandeln und die Komposition steigern. Kammermusikalische Strenge und Mundartchansons, ansonsten penibel getrennt – auch bei den Zielgruppen – werden zu einer symbiotischen Klangwelle, der sich niemand entziehen kann. Die saarländische Nationalhymne zum Abschied – und ein begeistert mitgehendes Publikum geht nahtlos in die Standing Ovations über.

- SZ-Kritik 19.03.2005

Mussik un Sprooch

Seit 2005 findet jedes Jahr im Herbst im Torhaus Scharfeneck von Berus die Veranstaltung „Mussik un Spròòch“ statt. Hans Walter Lorang lädt Mundartdichter und – schreiber nicht nur aus der Region sondern auch von weiter weg zu einer Lesung ein, stellt die Autoren vor und gestaltet mit seinen Liedern den musikalischen Rahmen. Jeanne Müller, Lucien Schmithäusler, Jean-Louis Kieffer und François Summa aus Lothringen, Georg Fox, Peter Eckert, Edith Braun und Ursula Kerber aus dem Saarland, Ute Zimmermann und Bruno Hain aus der Pfalz, Johanna Kastendieck aus Ostfriesland und Anni Mathes aus Vorarlberg waren bisher seine Gäste.